Säen mit der Drohne

Bodenschutz per Drohne

Bei schwieriger Witterung ist Unterstützung aus der Luft gefragt


Ein lautes Surren ist zu hören, als die Drohne neben dem Feld von Jürgen Ickert in Michelbach am Wald an einem sonnigen Herbsttag abhebt. Im Tank befindet sich ein ganzer Sack Senfsamen. Die Fernsteuerung bedient Jens Weber von der Firma Webaro aus Schwäbisch Hall. Er bietet landwirtschaftliche Dienstleistungen aus der Luft an und testet aktuell die Aussaat von Zwischenfrucht.

Senfpflanzen sind eine beliebte Zwischenfrucht und sorgen noch im Spätherbst für gelbe Blüten auf den Feldern. Zwischenfrucht wird zur Gründüngung verwendet. Es handelt sich also um Pflanzen, die nicht zur Ernte angebaut, sondern nach dem Abfrieren im Winter oberflächlich oder mit dem Pflug in den Boden eingearbeitet werden.


Wenn jedoch das Wetter nicht mitspielt und die Aussaat per Traktor zu starke Spuren auf dem Acker bis hin zu ungewollter Bodenverdichtung bedeuten würde, kommen Jens Weber und sein Mitarbeiter Raphael Horlacher ins Spiel. „Wir testen derzeit eine neue Drohne, die es in dieser Größe aktuell nur zwei Mal in Deutschland gibt“, berichtet Jens Weber. Das High-Tech-Fluggerät ist erst seit zwei Monaten auf dem Markt. In fünf Minuten pro Hektar sät es die Zwischenfrucht mit einer Streubreite von acht bis zehn Metern.


Auf dem Feld von Jürgen Ickert soll der gesäte Senf als Zwischenfrucht aufgehen. Der Testflug wird auch begleitet von Maximilian Jungk, Projektmanager Smart Farming des Maschinenrings Hohenlohe. Landwirt Ickert erklärt im Gespräch, dass der Einsatz der Drohne im Vergleich zur Aussaat per Traktor für ihn praktisch keinen finanziellen Vorteil bringt. „Aber er schont meinen Ackerboden und auch meinen Rücken, wenn ich nicht mit dem Schlepper über das holprige Feld fahren muss.“

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